Das DRAUSSEN DAHEIM Forschungsprojekt

09/2021 – 02/2025

AUSGANGLAGE & PROBLEMSTELLUNG

Angesichts der wachsenden Bedrohung durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die Städte sind Politik und die Verwaltung zunehmend gefordert, umwelt- und klimaverträgliche Rahmenbedingungen im urbanen Raum zu schaffen. Dem öffentlichen Raum kommt dabei eine zentrale Rolle zu, da dessen Nutzbarkeit für unterschiedliche soziale Gruppen einen wesentlichen Einfluss u. a. auf Mobilitätsgewohnheiten hat. Durch die begrenzte Verfügbarkeit von Freiräumen im urbanen Umfeld kommt es aufgrund von verschiedenen und zum Teil widersprüchlichen Bedürfnissen nicht selten zu Nutzungskonflikten, bei denen oft vulnerablere Gruppen (vor allem eher weiblich geprägte Gruppen wie z.B. ältere Menschen, Elternteile mit Kindern) den dominanteren Gruppen (z.B. jungen Männern) weichen.  

Im Verlauf der Covid-19 Pandemie wurde deutlich, wie wichtig die Nutzbarkeit der Grün- und Freiräume im Wohnumfeld für alle sozialen Gruppen ist. Daher ist es notwendig, urbane öffentlichen Räume so zu gestalten, dass sie vulnerableren Gruppen zugänglicher werden, zu mehr aktiver Mobilität einladen und das Bedürfnis nach ausgedehnteren Fahrten „ins Grüne“ mindern. Durch den Einsatz innovativer digitaler Ansätze eröffnen sich neue Möglichkeiten, urbane Freiräume zu bewerten, partizipativ zu entwickeln und eine gendergerechte Gestaltung bei Planungsprozess und Nutzung zu erreichen. 

Projektübersicht

Methodik

Basierend auf Schlüsselmerkmalen genderspezifischer Raumqualitäten aus der Literatur und digital unterstützte Erhebung milieuspezifischer Verhaltensmuster werden mit Hilfe von Simulationen raum-zeitliche Nutzungskonzepte identifiziert und Erreichbarkeitsanalysen durchgeführt, die im Anschluss im Rahmen eines Co-Creation Prozesses mit der Bevölkerung konkretisiert werden. Zusätzlich werden innovative Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Betroffenen ausgearbeitet (z.B. VR/AR Visualisierungen) und evaluiert, mit der die Nutzung des Raums auch in weiterer Folge dynamisch vereinbart und organisiert werden kann. 

Erwartete Projektergebnisse

  • Eine neue Methodik basierend auf einer digital unterstützten Analyse und Ergebnisvisualisierung mit begleitenden Empfehlungen, die z.B. von Gebietsbetreuer:innen,  der Stadtplanung und öffentliche Bauträger:innen sowohl für die Neugestaltung gendergerechter urbaner Freiräume als auch für die gendergerechte Nutzungsorganisation bestehender Freiräume genutzt werden kann, und eine 
  • Abschätzung des erzielbaren Klimabeitrags durch verändertes Mobilitätsverhalten ermöglicht. 
  • Weiters sollen Handlungsempfehlungen für die Stadt zur Infrastrukturbereitstellung sowie Geschäftsmodelle unter der Berücksichtigung von Bürgerbeteiligungskonzepten zur Freiraumgestaltung untersucht werden. 

 

Das Konsortium

Digital Resilient Cities

Im Zeitalter der Digitalisierung und des Klimawandels leisten wir Pionierarbeit bei der Planung und Realisierung der nachhaltigen, intelligenten und widerstandsfähigen Lebensräume von morgen.dvanced settings.

Institute für Landschaftsplanung

Wir forschen inter- und transdisziplinär zu Landschafts- und Stadtplanung in urbanen und ländlichen Gebieten. Gendergerechte und klimaresiliente Planung sowie Partizipation in Planungsprozessen sind einige unserer Schwerpunkte. 

HuB Architekts

HuB Architekten ist ein Wiener Architekturbüro mit den Schwerpunkten Sanierung, Wohnbau, Stadtentwicklung, Raumforschung und Partizipation. Seit 2012 Auftragnehmer der Stadt Wien für die Gebietsbetreuung Stadterneuerung.

Ingenieurbüro für Raumplanung & Regionalentwicklung (Salzburg) mit Fokus auf Gender & Diversität, umfassender Barrierefreiheit & Caring and Sharing City.

Forschungskooperation der Büros Tussen Ruimte (NL) und planwind (AT)

FÖRDERGEBER